Moin,
wir kennen alle das alte Hausmittel, dass, wenn der Starter kalt oder heià nicht anspringt, mit dem Hammer, bei uns geht das nur mit einer Verlängerung oder einem stabilen Schraubendreher als Verlängerung, auf den Magnetschalter zu schlagen und ihn so zur Arbeit "zu motivieren".
Oft ist die Abhilfe und Reparatur gar nicht so schwer.
Mögliche Ursachen:
1. Korrosion
Die Batteriepole mögen äuÃerlich gut gepflegt aussehen, trotzdem kann sich an den Klemmflächen Korrosion bilden. Abhilfe, demontieren, reinigen und mit einem Hauch Polfett wieder montieren. Sinngemäà gilt das Gleiche für die Verschraubung der Massekabel an der Karosserie und hinten zwischen Karosserie und Getriebe am Auspuff"schwert".
2. Batterie
Die Batterie ist verschlissen, dass heiÃt die chemische Aktivität der Platten ist stark heruntergesetzt und nur noch eine geringe Restkapazität vorhanden. Meist fällt das erst in den ersten Herbsttagen auf, wenn die Batterie gefordert wird. Da hilft nur der Austausch.
Wichtig Zuerst Massekabel dann Pluskabel lösen. Bei der Montage erst den Pluspol, dann den MInuspol montieren. Beim Anschluà von Starthilfekabeln geht man sinngemäà genau so vor.
3. Stecker
Der Flachstecker für Klemme 50 (oranger oder gelber Punkt auf der Isolierung) ist groÃer Hitze ausgesetzt aber nur für 85°C ausgelegt. Das heiÃt, die beiden Rundfedern an den Seiten verlieren ihre Spannung und weiten sich auf, der Stromfluss ist nicht mehr ausreichend zum Anzug des Magneten. Den gleichen Effekt findet man auch direkt an den Flachsteckern für die H7 Abblendlichtlampen.
Mit der Spitzzange den Stecker leicht zusammendrücken und entriegeln, abziehen und nachbiegen tut es kurzfristig. Längerfristig hilft nur der Austausch.
4. Magnet Marelli (Laufleistung cirka 110 000km)
Der Magnet Marelli Magnetschalter ist innen aufgeraut, so dass der Anker nicht kleben kann. Leider wird das Fett zur Schmierung sehr hart, so dass sich bei meinem jetzigen Starter in Ruhestellung eine kleine Barriere gebildet hat, die bei kaltem Motor das Einziehen des Ankers immer weiter verhindert hat. Bei warmen Starter rutschte der Anker meist hinüber.
Abhilfe
Demontage des oberen Druckrohres, des Drosselklappenteils, des Ventilators, Lösen des Schlauches vom Turbo am LLK, Ausbau des Ladeluftkühlers, Ausklipsen rechts und links in der Verbindung beider Teiles des Luftführungskastens von unten, Lösen der beiden M5 Schrauben am Luftkasten und Ausbau, eine oberhalb des Drehwinkelsensors vom Radkasten aus. Die übrigen Schlauchverbindungen und Kabelbinder sollten wegen der Beweglichkeit gelöst werden.
Lösen der Masseklemme der Batterie, lösen des Klemme 50 Steckers, entfernen der beiden M8 Muttern am Starter und abnehmen beider Ãsen.
Einen 8er Steckschlüssel mit HeiÃlagerfett leicht füllen, damit die Muttern nicht verloren gehen. Jetzt von der Getriebeseite die drei Muttern abschrauben, die innere Feder drückt das Magnetschaltergehäuse von selbst ab. Anker und Gehäuse von innen reinigen, eventuell sogar mit einem Schleifpad VerschleiÃspuren beseitigen. Mit hitzefestem Teflonschmierspray ganz leicht einsprühen und wieder in umgekehrter Reihenfoilge montieren ....puuh..
5. Denso bzw. Starterausbau (Laufleistung 190 000km)
Beim Densostarter ist das ganze etwas komplizierter. Zur Reparatur muss der Starter ganz heraus. Dazu muss zusätzlich zu den oberen Arbeiten noch das Kühlsystem geöffnet werden. Kühlflüssigkeit an der hinteren Motorablasschraube, neben den Leitungen zum Turbo, ein zwei Liter oder bei hinten hochgebockten Wagen ablassen bis nichts mehr nachläuft. Das Thermostatgehäuse lösen oder notfalls ausbauen, um den Starter heraus"denken" zu können.
Beim Anker und im Magnetgehäuse hat sich durch liegen und geschüttelt werden beim Motorlauf unten eine VerschleiÃkanten eingearbeitet, die den Einzug oft verhinderte. Den Anker ausbauen und die VerschleiÃkante mit feinem Schmirgelpapier entfernen, ebenso das Gehäuse entgraten, den Anker um 180° gedreht wieder einbauen s.o..
Bei ausgebautem Starter am hinteren Lager den Deckel entfernen, das Lager von hinten von altem Fett befreien und nur mit etwas HeiÃlagerfett nachschmieren. Hat man solches nicht, die Kappe zu lassen.
Die Ritzel und die Ritzelachse von Kupplungstaub um Leichtgang des Schraubtriebes zu gewährleisten reinigen und nur ganz leicht mit Sprühöl (nix Caramba oder WD 40) einsprühen.
Beim Auffüllen des Kühlsystems, Entlüften durch Schraube im oberen linken Zapfens des Kühlers und Entnahme des Temperatursensors im Thermostat, dabei den Federclip durch einen Kabelbinder am Wegfliegen hindern....er versteckt sich gern hinter dem Starter ....Ausbau siehe oben .
Jetzt sollte die Starter wieder längere Zeit störungsfrei arbeiten.
Beim Motortausch oder wenn man aus anderen Gründen den Starter in der Hand hat, lohnt es sich diese Wartungsarbeiten vorsorglich vorzunehmen.
Gruà Kalle